Ich bin mein Leib

Es gibt das ruhende System, das ich sein möchte, und das bewegte, das ich leider bin auf dem Umweg dahin. Wohin? Zurück zum Leib. Es gibt Systeme, die in sich ruhen. Das sind Inseln der Glückseligkeit, um die wir uns bewegen und in denen wir die eigene Ruhe sehen. Sie sind ein Hoffen und Sehnen und immer nehmen wir sie nur mit Gewalt und zerbrechen dabei, sie und uns. Für den Idealisten ist die leere Hoffnung das Ziel, nicht der erfüllte Leib. Die Hoffnung ist allgemein und ein Körper, fremd und unendlich weit, unsere 'Menschlichkeit': der Unsinn braucht einen imaginären Grund. Mich treibt eine Unruhe heraus aus dem Leib und erhält mir den Glauben an ein ruhendes Glück, das physisch erarbeitet werden kann. Der Mensch der GeistesArbeit will das nicht begreifen.

Nur absolute Ruhe, Geduld und Einsamkeit, kann Raum und Zeit überwinden. Der Idealist - auch der Materialist ist einer - zerstört nur, was er wahrzunehmen meint und findet Erlösung im Nichts seiner Einbildung. Wenn ich kein Idealist bin, keinen Geist haben will, was bin ich dann? Ich bin nicht. Ich wär nur gern Leib und ich arbeite daran. Wenn ich endlich gerichtet bin, wird die Welt an mir ausgerichtet sein.

Ich glaube an den Hunger, der dem menschlichen Leib die für's Fliegen notwendige Leichtigkeit verleiht.

Ich glaube an die Krankheit als des Menschen freundlichen Begleiter. Sie schützt vor der fremden Gewalt. Sie hält dir die Idealisten vom Leib.

Ich glaube an die Dummheit und eine allgemeine Originalität des Leibs. Ich will nicht von fremder Schrift eingenommen und im Nachdenken vielfach schon gebrauchten Wissens gefangen sein.