Samstag, 31. Januar 2015

Eishonig

Z. ist Orpheus, der mit seinem Gesang Pflanzen zum Laufen bringt und Steine erweicht, Tiere des Waldes um sich schart. Er ist die hinterhältige Schlange, die sich in Eurydike verbeißt. Er ist der Heilsbringer, der der Unschuld Honig ums Mäulchen schmiert. Torheit träufelt er ihr durch ein Ohr ins G Hirn. Z. ist Zeus und Hades zugleich, die Eurydike mit süßem Sinn eiskalt in die Dunkelheit schicken und dort sie an ihr hängen lassen. Was bleibt ist? Sinnlosigkeit – oder einfach der Leib im Text? Ist das eine Fahrt in die eisige Einsamkeit, ins Exil mit Ovid auf der Trauer? eine Reise in den Orient? als Lichtbringer gegen die Sonne, Luzifer: erlöster Leib für alle Zeit, Erde und Ewigkeit: 'also sprach Z. und verließ seine Höhle, glühend und stark, wie eine Morgensonne, die aus dunklen Bergen kommt.' Kein Platz mehr engem Glauben und kleinem Sinn ist in ihm, nur weiter Raum in Raum für Grenzen Los End Glück dauernder Sinnlichkeit. MenschenGeist kommt aus dunklem Leib, Leid, schamhaft errötend geht er dem Gold des Ostens entgegen und erblasst vor Neid.