Sonntag, 25. Januar 2015

Nachträglich Sein

Voreilig sind alle Schriftsteller, oberflächlich. Sie stolpern durch das Reich der Märchen und Mythen und sind blind für die Tiefe der Wirklichkeit.

Ich aber bin ein in Bruchstücken immer nur nachträglicher. Die Welt reißt mich aus dem Traum und nachträglich das flache falsche Leben, verkehrt versehentlich und unmöglich geworden, sich hin mir in Gedanken zum Leib.

Ich hab auch ein Geschichtchen gelebt, das kurz sich ereignet hat und nicht wert war, ausgebreitet zu werden oder gar öffentlich weiter noch verbreitert. Ich bedauere nichts und bin nicht zu bedauern. Ich war nur eine bescheidene Notwendigkeit.

Zum Leben braucht man weder Gott noch Verstand und Vernunft und für diese Feststellung noch nicht einmal Beweise. Ein Beweis muss auch widerlegen. Aber was? Beweise sind eine Erfindung mathematischer Querköpfe, die aus dem Leben gefallen sind. Im leeren Raum des Geistes, im Nichts noch zwischen den Zeilen, beweisen sie sich hin und her. Schmarotzer sind alle Wissenschaftler des Geistes, mitreißend, blutsaugend, Räuber fremder Leiber für das eigene Leben im schönen Schein, Menschen zerfleischend.