Sonntag, 25. Januar 2015

Mein Krampf

oder: Warum Nietzsche uns so deutlich erscheint und doch so schwer lesbar ist

Die Aufschlüsselung des abstrakten Denkens durch einen allgemeinen Leibbegriff gibt es nicht.

Diesen Begriff von ‚Leib‘ sollte man zur Klarstellung m. E. ‚Körperlichkeit‘ heißen. Der Körper, den wir wissenschaftlich beschreiben, ist eigentlich eine Leiche, die zum Sezieren auf den Untersuchungstisch gelegt wird. Da wird er [scheintot +++ hirntot] zerrissen und wieder geflickt.

Ärztliche Behandlung ist uns ja auch in der Regel ein Flicken, das von der Krankheit her gedacht wird und nicht vom menschlichen lebendigen Leib ausgeht. Vom Kranken [und irren Arzt] ausschließlich ausgedacht ist übrigens auch die Idee von einer funktonierenden Organspenderei. Das ist eine der widerlichsten Fortsetzungen der kristlichen Blödheit heute: wir lassen uns aus Mitleid zerlegen nach einer Gebrauchsanweisung wie eine Sammlung von Maschinenteilen. Und die Kristen erkennen den Widerspruch nicht. Pure Dummheit.

Nietzsches Denken und Schreiben beginnt also beim lebendigen lebenden Leib und den fest mit ihm verbundenen Organen. Von dort aus oder her widerlegt er die leibliche Krankheit und bekämpft seine Ursachen.

Das ist nicht ‚Mein Kampf‘, der von Wahn\Sinn ausgeht und für Glauben eintritt, für Gott und Geist in schreiender Begeisterung. A. ist ein Kampf des Leibs gegen die Geisteskrankheit, die immer ausgeht von einem Übersinn, der den wirklichen Leib uns verstellt verdreht und verreißt.

Das ist nun der Wirbel bei Nietzsche oder um ihn. Hier müssen wir uns wohl mühsam  m i t  ihm drehen und schmerzlich winden. Der Leib ist ein verwirbelter Körper. Das ist eine ganz andere Art von 'Erlösung' im Zarathustra als die des Kristen, verwaister verreister verrissener GammelJuden im Römerreich. Verwirbelt sind übrigens auch Nervensystem und Hirn vielfach weiße und graue Hirnsubstanz [die Verordner der Neuroleptika wissen das].

Nietzsche ist leicht zu sich zu lesen und nur scheinbar schwer im Widerspruch zu sich, wenn man Leib und Körper im geschriebenen Sinn zu scheiden weiß. Man darf ihn nicht von der Geisteskrankheit des Kristentums aus (und von sonst einem gelben Glauben oder rot-braunen UnGlauben) her denken, sondern muss ihn vom leiblichen Leid des Menschensohnes aus begreifen. 'Gott' ist nämlich nicht nur schon lange Mensch geworden, sondern dabei auch wirklich für immer und ewig 'gestorben', verschieden vom Menschen und tot. Die Wiederauferstehung und erneute Vergeistigung des menschlichen Leibs ist eine Erfindung der Kirche (die grausamen Folgen der Widernatürlichkeit haben wir mit den KathPädos wieder gesehen - die Spitze des Eisbergs - und Auferstehung des Sinns über eiskalter Wahrheit). Wozu aber immer lang sich über Schwarze Löcher oder (wie) die Schwarzkutte auf kleinem Arschloch austreten und verbreiten! Hinrichter bin ich nicht.

Also sollen wir nun uns mitleidig zerreißen lassen mit ‚Sieg Heil!‘ in Gott und Geist oder endlich uns leiblich von Nietzsche heilen und helfen lassen? Was bei Nietzsche wie Wut aussieht, ist nur Schein zum GroßTeil, ein wenig Verzweiflung vermengt mit viel Freundlichkeit. Und  d a s  ob der schrecklichen Dummheit der 'freien' Kristenmenschen.

Lieber gefreit bis zur Bewusstlosigkeit als wie Luther so peinlich gescheit.

Freien Willen nennen das die Schäfchen, wenn sie singend und blökend zum Schlachter rennen, zum Begrapschen zur Vergewaltigung hingeführt werden zum Glauben im Hinterstübchen der Sakristei. Hinterstübchen als Vorhimmel/-hölle der Hinter‘n Welt.

Briefdeutlich steht mir wie sehr bei Nietzsche persönlich 2000 Jahre Kristenheit zu physischem Leid geworden sind und womit er sich davon befreit hat und selbstgeheilt.

Nietzsche ist am End auch nicht geisteskrank geworden, sondern hat sich in sich verzogen, was immer der Grund gewesen sein mag [Gift Wahn und Schlägerei]. Er hat einfach aufgehört, ein Schreiber zu sein. Jedenfalls gibt es keine Krankheit, von der aus er einfach zurückgedacht und mal so nebenbei weg sein kann.

Da wären wir bloß kristkrank in Urlaub und Freizeit.

Überarbeitung + Schlaganfall … die Schwester hat recht gehabt. Doch wer hat ihn bloß so überarbeitet.

Bei Nietzsche muss man erst einmal über die 'Widersprüche' hinweg lesen und darf auch nicht nach verborgenem tiefmythischem BedeutungsGehalt suchen. Er ist mit seinem Schreiben simple leibliche Tiefe. Er ist nicht die falsche WarenOberfläche, die noch ein Bildungsgehalt und heimlichen Sinnberger braucht. Gelehrte Deutung zum Text wäre etwas wie der unendliche Warenkonsum zur Erfüllung der schönen Werbung. Das braucht und ist Nietzsche nicht.

BedeutungsGehalt ist gnädig befohlener Sinn den Beamten. Da sind sich Gelehrte und Pfaffen einig in NeuDeutschReich. Ein einziger Brüller ist mir die Bierseligkeit, sehr ungemütlich soll sie mir sein. Das deutsche Warm: ein Einlauf dem Darm.

Nietzsche gehört nicht dem SchönGeist, sondern dem arbeitenden Hirn. Gott und Geist rückübersetzt mit Nietzsche ist gleich Verstopfung des Leibs. Seine Texte sind eine leibliche Gottaustreibung hinten raus. Bei trivialer Schreibe [der Journaille und Litterei] wären die Texte ihm nur ein Brechmittel geworden zur schon vorhandenen Übelkeit und der Leib ganz sinnlos geläutert durch fromme Magerkeit. Hat nicht der Simpel Simenon seine Bücher nach eigenen Angaben - erbrochen? Recht so! Seid überzeugt von seligen Inseln wie vom Hintern happy end - fresst Scheiße!

Ich - weiß nichts von den zahlreichen UrlaubsInseln der Glückseligkeit.