Nietzsche muss man nur lesen und wieder lesen und auf
sich wirken lassen. Eintauchen muss man ins Schreiben bei ihm - und sich - und das heimtückisch-heilsame Gift allmählich aufnehmen. Sein immer weiter wirkendes Werkeln ist kein abgeschlossenes Werk, keine heilige Schrift. Es ist offen, eine ständige Einladung.
Die 'textexterne Kontextkenntnis' ist
für das Verständnis Nietzsches so wichtig wie die Kenntnis des chemischen FormelScheins eines Gifts für dessen Wirkung. Ein Schwachsinn ist das - oder ein Witz? - und auf jeden Fall ein Gedanken- und Zungenbrecher. Was wisst ihr über Formeln. Die gelehrten
Deuter und SinnSpender übertragen nur ihren wertlosen Eigensinn auf
Texte, von denen sie niemals selbst wirklich erfasst werden wollen.
Sie sind wie die Fliegen, die von Staub- und Scheiße herkommen und
mit ihren kleinen klebrigen Haken an den tastenden Beinchen uns mit
den Schätzen ihrer 'Eigentlichkeit' die köstlichsten Speisen
verderben müssen, sich mit ihnen uns noch auf die Zunge setzen wollen.
Besten Dank!, zum Erbrechen. Wir haben eigene Worte und Gedanken und unser 'Kontext' ist der
allgemeine Menschenverstand und der Selbstverstand unseres Leibs. Mir reichen die eigenen Griffelchen. Die garantieren mir Reinlichkeit. Keiner der Deuter hat mehr als die Bücher, Fragmente und Briefe. Im
Kontext pflegen sie nur den eigenen BildungsWahn, im Text 'erkennen'
sie den Widerspruch an sich und bemerken nicht den ihres Leibs zu
ihrem so billig wie willig veräußerten Geist.
Das hört keiner der rechnenden Allerwelts-Huren, bezahlten Weisen / Universitätsgelehrten, gern, dass Nietzsche mit Liebe gelesen und
ganz aufgenommen werden kann in Hirn und Leib ::: von Jedermann.
Haben die nur die Spur der sechs Beine von Gregor Samsa
verstanden? Nein! Nietzsches Kontext fängt eben erst mit unserer besonderen Verwandlung \ Herzlichkeit an.