Samstag, 17. Januar 2015

Spiegeleien

Der 170. ist zwar vorbei. Mich hören die Wanzen jedoch weiter feuern, singen und tanzen.

Nietzsche als Zarathustra oder Kafka als Verwandelter sind keine dunklen Spiegel, in denen ein jeder nur sich selbst in irgendeiner / seiner Besonderheit sieht. Dies einmalig Glatte Leere ist doch nur Gelehrten-Weisheit, verbeamtete Blödheit, Vergehen Universtäter und in jeder Hinsicht überzogener Geist. Das Selbst der Betrachter müsste man allgemein dazu erst fassen. Was ist am Selbst Seele und Leib und was verdrehter und zerrissener Geist? Möglich, für Internierte ist Nietzsche heilig, für Extrovertierte ein Übeltäter, für Schwule der Päderast und Hypochonder ein Überdrehter usw. usw. --- aber für anerkannte geprüfte Seelen und approbierte Geisteskranke? da wird es schwierig. Vielleicht sollte man die 'Geisteskrankheit' der gelehrten Deuter (auch ihre 'gespiegelte' eigene) und die Normalität unbelesener Ignoranten einmal hübsch herzlich verrühren. Dann hat man den 'letzten Menschen', den Schreihals und Erfolgreichen (die lauten VerSager im Geist und stummen Gewalttäter - den Gläubigen Kristen Demokraten Buddhisten Faschisten Islamisten Rentenkapitalisten: die Konsumisten und sonstige Idioten), den kleinen Geist angerührt, der geht an Nietzsches Texten, oberflächlich eitel nur sich spiegelnd darin, immer schnell und einfach vorbei. Oder man bekommt: durch professorale Spiegelei + studentische Faulheit geschüttelt und gerührt die Lehrerei, reine unbarmherzige Sinn ernötigende notenspendende Eitelkeit, die Nietzsche sich gibt als Aristokraten-Deppen und Radikalen Kindskopf? Nietzsche ist unzeitgemäß in allen seinen Betrachtungen, vergessen also, und Zarathustra standrechtlich ignoriert. Langweilig für Langweiler! Fäule für die Faulen? Übermenschliches fordernd von überforderten Unmenschen? Lesen! Lesen! Auch Nietzsches Briefe vielleicht. Ist gescheiter man nun oder gescheitert?: das ist die Frage. Eingetaucht nur in den Text und leibbefreit Sein, oder fremd dem eigenen Leib und Fremde erschlagen, Nicht-Sein? Deuten oder das Abenteuer wagen: hineinlesen oder heraus-, lesen lösen und die Fragen des Textes, der Schrift und des Schreibers, zulassen an sich, heranlassen, ganz gelassen sein. Apatheia ist gefragter heut als je. Denkt einer beim Lied des Wanderers/Schattens mal an Amo 'gelassen und weise', den ersten echten wirklichen Weisen in Deutschland (aber nicht  d e r  Deutschen), den schwarzen Leib, der die furchtbare Verachtung der DeutSüchtigen Gelehrten Bierseligen zu ertragen hatte? Das ist Nietzsches humorige Verschlagenheit 'Unter Töchtern der Wüste' oder in Wüstlingen (?) - begrapscht oder begraben in West-Afrika: Apatheia vs. deutliche deutende zu/deutetende Ignoranz. Ignoranz vs. MitLeib. Die Apatheia ist keine Spiegelung und keine Spiegelei, sondern eine kräftige schwarze Matte, vielleicht, voller weiblicher Leib und farblich schwarz-matt mit aufhaut perlender Syse. Und was ist denn MitLeid?: der Gläubigen Frechheit, die Häme der reichen Weißen Gläubiger! Ist das noch Nietzsche? Ja!, denn hinter deutsch kommt Anti-Christ bei ihm und HinterWagner, himmelherrgottlos!, zum scheinbar Deutlichen und Tiefen kommt triefend nass aus Himmels Pforte schleimspendend zuckersüß der Glaube Roms noch, hoch hoch hoch - ohne Worte, kristliches Mitleid also - Parzifal - oh wie so liederlich falsch unsinnig unheimlich finster und mitleidig recht gläubig widerlich. Versucht doch mal reiner Leib mitnietzsche zu sein - Nietzsche reißt alle Grenzen ein! Ich setz hier ein Mal, vier mächtige Glieder, nämlich Amo (Gelassenheit), De La Mettrie (Kunst der oder als Wollust), Stirner (einsame eisige Einzigkeit) und Nietzsche (Text als Leib) als ganz wider den deutenden ein-deutlichen deutlichst auch deutschen dämlichen Ungeist/Idealismus in eine kleine Reihe.