... und drei Monate
lang
lässt sich gar nicht mehr deuten
ist so inhaltsschwer sinnbeladen wie
ein Schiff auf dem Meer, das einen Dichter in die Verbannung trägt.
Tristia. Und das soll sinnlos sein? So 'sinnlos' wie der menschliche
Leib. Sinnlich und rein und frei von jeder erniedrigenden
übersinnlichen 'Göttlichkeit'.
Drei Monate dauert die härteste
Jahreszeit, die der Trauer, der Fahrt ins Exils und die eisigen Einsamkeit.
Die tiefe Schwermut macht das Buch ganz
zum vollen Transportschiff des Leids. In höchstem Leid verdichtet
das Schreiben sich zum reinen Leib.
Nietzsches letzter Aufenthalt in Turin
Winter 88/89: Winterzeit, Freunde, bleibt doch, wo ihr seid ... und bestimmt kein Pfeffer wächst.
Eine Winterreise war das auch (mit Schubert und
Müller) ...,
was bleibt den, wenn alle menschlichen
Beziehungen abgeschafft sind? Lied aus Leid und Leib.
Der 'error' des Ovid war nicht direkt
sein eigener, sondern einer im Gefolge der 'Liebeskunst' einer Frau, ihr Ehebruch also und - die Abtreibung. Beides sind harmlose Vergehen und nur in der Notzeit
und für die Dauer der Gewaltherrschaft werden sie als Verbrechen
geahndet. Es war in der Vergangenheit nicht nur der
Schwangerschaftsabbruch (während der dreimonatigen Indikationszeit
z. B.) sondern auch die Kindstötung ein geringes Vergehen und weitgehend straffrei. Abtreibung war also harmlos und weiter gefasst.
Der 'error' war also ein mehrfacher des
erhabenen Käser, ein rechtlicher Irrtum und eine Täuschung hinsichtlich der
Tat an sich. Ovid wurde für das Besprechen der Wahrheit verurteilt.
Übrigens: