Sonntag, 18. Januar 2015

Gott würfelt nicht

Wenn Gott nicht mehr würfeln darf, dann ist er der Wissenschaft unterworfen.

Wie kann es sein, dass immer noch Wissenschaft mit Religion und Glauben sich verträgt.

Einstein hat Gott widerlegt. So zäh wie widerlich hält der deutsche Idealismus aber dagegen. 

'Gott würfelt nicht': das ist ein Rauswurf jeder Art Gott. Ein kühner Wurf und Volltreffer. Der Mensch glaubt und würfelt noch, Gott k a n n das nicht mehr. Es ist doch nicht der Zufall, der Gott widerlegt. Es war noch nie der Geistesschwache, der Gott die logische Notwendigkeit hätte anhängen können. Für alle Dummen ist ein würfelnder Gott doch Gebot. Und der predigenden Idiotie ist der Zufall Gottes Gesetz, das keiner begreift. Der Deutsche rechnet nicht gut, er glaubt an seinen überlegenen Geist und den Vollrausch im Jenseits. Der Zufall richtet ihn jeden Tag wieder auf für eine neue himmlische Reise zurück in die Bierseligkeit.

Gott würfelt mit uns? und gewinnt noch dabei? Synchronizität nennt das der Jung-Mädchenschänder Qantenphysik heißt sie sich als Nachgeburt des deutschen Idealismus. Der letzte Mensch setzt sich jetzt verkehrt auf die Sau und reitet einwandfrei rückwärts und im Glauben gegen die Zeit. Wenn sie bloß nicht alle gestorben wären. Dann würde nämlich der zerbrochene Krug heute noch zum Jungbrunnen gehen. Jung hat deutlichst mit wachsweicher Hand kleine Mädchen befingert und uns mit der Synchronizität die Lüge seiner Potenz vorgehalten. Impotent war er und ein Schwein. Soviel zu Adam. Und Ruprecht? Der hat nur die Tür eingetreten, die Einstein verriegelt hat, weil sein Kind schon im trockenen Brunnen lag. Der Quantenphysiker hat dann die Eve geheiratet und die Missgeburt des kleinen Leberecht, das Kind der Hur', gern als jungfräuliches Zeugungswunder für sich akzeptiert und natürlich vergöttert.

Moral: Gott würfelt nicht, es sei denn, der Würfel ist präpariert.

Logische Konsequenz: nach Abzug aller neutralen Figuren, aller Betrogenen und Verführten, bleibt für den Grund des Ganzen Schauspiels eine Mischung aus allgemeinem Menschenverstand und berechnendem Hinterhalt. Und Eva im Paradies hat auch schon vor Adam einem anderen Trampel den Apfel hingehalten. Da war das Paradies denn verstopft und Adam musste mit seiner Schlange ins hintere Erdreich ausweichen.

Es gibt nur eine Hinterwelt, das ist die crux und leider die Wahrheit.

Gott würfelt nicht, er hat nie existiert. Sollte es aber doch einmal einen gegeben haben, so war er zweifellos kreuzgeil und ganz unwiderstehlich - weiblich.

Ödipus oder Adam Klumpfuß wandern einher und fragen sich, was ist freier Wille und was Notwendigkeit. Die sind im Stück hin über. Mit dem zerbrochen Krug ist auch der Zufall abgeschafft, der letzte Kaiser im Reich uns ganz und gar gleich bzw. leider schon wieder die absolute hochwohlgeborene Falschheit uns untergejubelt als Recht und Gesetz.

Was bleibt?: der menschliche Leib und dies Gesetz, das nicht absolut und heilig ist, sondern vernünftiges Regelwerk Betrieb einer Maschine. Nicht der Zufall als Widerstand, sondern der Leib wird von der Maschine freigesetzt. Darum ist auch La Mettries Mensch als Maschine zugleich wollüstig sich niederschreibender TextLeib.

Das Gesetz will gebrochen sein und der Leib frei. Der Zufall ist ohne Bedeutung.

Gott 'würfelt' nicht, er ist impotent. Und das Kind des Zufalls ist ein Zwitter: halb weiblicher Betrug und halb männliche Ausrede.

Gott würfelt nicht, weil keiner mehr das jetzt kann.